Nacht der offenen Kirchen 2010
27.09.2010, 11:00 von Marco Sievert
Nacht der offenen Kirchen am 01.10.2010 in Aachen
Im Rahmen der 10. Nacht der offenen Kirchen in Aachen wird der Künstler Stefan W. Knor in der Kirche St. Foillan ein außergewöhnliches Kunst- und Lichtprojekt präsentieren. Eine „schwebende“ Pietà-Skulptur steht im Mittelpunkt der Installation „Getragen im Leid“, die das Thema „Leiderfahrungen“ behandelt.
Kunstvoll beleuchtet stellt die durch einen Kirchenbrand rußgeschwärzte und nun teilvergoldete Skulptur hier einen Brückenschlag zwischen Verfall und Zerstörung auf der einen und Erhabenheit und Würde auf der anderen Seite her.
eventac setzt auch in diesem Jahr die spektakulären Ideen von Stefan W. Knor in die Realität um. Eine 350 kg schwere Skulptur „schweben“ zu lassen, stellt hierbei die zentrale Herausforderung dar. Die Installation ist am Freitag, dem 01.10.2010 in der St. Foillan-Kirche am Aachener Münsterplatz von 20:00 – 02:00 Uhr zu sehen.
Der Eintritt ist frei.
Pressetext:
Getragen im Leid
Leidvolle Erfahrungen gehören zu jedem Leben: Verletzungen, Krankheit, Verlust, Schicksalsschläge eines lieben Menschen, tägliche Katastrophen und Ungerechtigkeiten dieser Welt.
Wie gehen wir damit um? Was gibt uns Kraft zum Weiterleben?
Die Installation von Stefan W. Knor stellt den Fragen um das Leid ein Bild entgegen. Eine Pietà (ital.: Mitleid, Mitgefühl): eine sitzende Maria, die ihren toten Sohn, Jesus, auf dem Schoß hält. Sie zeigt dem Betrachter den von Folter und Kreuzigung geschundenen Leib vor seiner Beisetzung. Jesus Christus, der Erlöser, wurde selbst ein Opfer von Gewalt und Unrecht, verletzt bis tief ins Herz, verlassen von allen – selbst von Gott. Es ist die Szene zwischen Kreuzigung und Auferstehung. Dem Todeskampf ist stille Trauer gewichen. Maria trägt ihn und drückt damit stellvertretend unsere Hoffnung aus. Sie kann nichts von diesem Leid wegnehmen. Aber sie trägt es in der inneren Gewissheit, dass das nicht das Ende von Gottes Möglichkeiten ist.
Stefan W. Knor hat die lebensgroße Pietà für diese Installation mit Blattgold bearbeitet. Die Besonderheit ist, dass diese Skulptur selbst Opfer einer Brandkatastrophe wurde. So entstellt, verletzt, brüchig, rußgeschwärzt strahlt die schwebende Skulptur dennoch Erhabenheit und Würde in ihrem Leid aus.
Besucher können eigene Gebetsanliegen in einen Kasten geben, den die Figur auf ihrer Rückseite aufnimmt. Nach der ersten Station in St. Foillan, Aachen, wird sie auf Reisen gehen und möglichst vielen Menschen eine heilsame Erfahrung in der Bewältigung ihres Leides schenken.